Mana
Myra, die trotz ihres esoterischen Hintergrunds stets einen sehr bodenständigen Magiestil pflegte, war Mana eine natürliche "Essenz", die sich als Aura überall in der wirklichen Welt fand, gänzlich unabhängig von der Beschaffenheit oder Natur - diese Aura würde sich in einer menschenüberlaufenen Stadt in gleicher Weise finden, wie in einem pflanzenüberwuchertem Sumpf oder der Kälte einer Eiswüste.
Diese Aura war nach ihrer Beschreibung weder zu greifen noch zu fühlen, dünner noch als Luft, konnte aber durch einen Magier aufgenommen und schliesslich zu Mana verdichtet werden. Nach ihren Worten würde ein Begabter dies allein durch seine Existenz langsam tun.
Ich erinnere mich gut an ihre ersten Lektionen dahingehend, an Übungen zur Selbstzentrierung, zur Meditation, um zu Einklang mit der Welt zu finden, zu einer Einstimmung mit den "Sternen", um diesen langsamen Prozess der Auraverdichtung zu Mana hin, zu beschleunigen.
Trotz aller Mühe war es mir nie möglich den von ihr beschriebenen Zustand der "Harmonie" zu erreichen.
Meine eigenen Beobachtungen offenbarten letztlich nicht sehr viel: Das Wirken von Zaubern erschöpfte zweifelsohne eine Form nicht näher greifbarer Resource, denn nach einer klar messbaren Anzahl von Zaubern eines bestimmten Zirkels innerhalb bestimmter Zeit, war das weitere Wirken schlicht nicht mehr möglich, dazu gesellten sich Eindrücke von Fahrigkeit, Unlust und Konzentrationsschwierigkeiten.
Diese geistigen Symptome sind für mich auch heute noch schwierig zu greifen: Sie treten rasch auf und verschwinden auch rasch wieder, je häufiger jedoch in kurzer Zeit diese Schwelle erreicht wird, desto mehr entwickelt sich ein zumindest zeitweilig bleibender Effekt, der dann über Stunden bleiben kann.
Mein zweiter Lehrmeister, Arngrimm Jerwalson hatte eine gänzlich andere Sichtweise auf das Mana.- Fel Maris, Sechstmond 450